Ein Rabatt ist ein Preisnachlass auf den regulären Preis eines Angebots. Dieser Preisnachlass kann auf Waren oder Dienstleistungen gewährt werden. Meist gibt es für einen Rabatt einen besonderen Grund. Dies kann z. B. ein zeitlich befristetes Aktionsangebot sein, oder die Zugehörigkeit des Käufers zu einer besonderen Kundengruppe. Auch Mengenrabatte und Treuerabatte sind häufig zu finden.
Warum werden Rabatte gewährt?
Ein Rabatt wird oft aus Gründen der Kundenbindung eingeräumt. Er ist ein Kaufanreiz, der Neukunden anlockt und Bestandskunden „bei der Stange hält“.
Bei B2B-Geschäften handelt oft der Einkäufer einen Preisnachlass heraus. Der Verkäufer stellt sich darauf ein, indem er von vornherein eine Verhandlungsmasse in den Angebotspreis „einpreist“.
In jedem Fall signalisiert der Verkäufer durch den Rabatt ein Entgegenkommen. In manchen Kulturen kommt ohne Preisminderung kein Geschäft zustande. Feilschen gehört für Händler und Kunden selbstverständlich zum Geschäft dazu.
Manche Händler gewähren einen Rabatt auch, um ihr Lager von Saisonware zu räumen. Oder neue Anbieter versuchen, sich über Rabatte, Gutscheine und Coupons in ihrem Markt zu etablieren, ohne sich von vornherein die Preise zu verderben. Etablierte Händler geben gerne Kundenkarten aus. Diese schaffen eine Art Win-Win-Situation. Der Kunde erhält einen Treuerabatt und der Händler wertvolle Daten für sein Marketing.
Rabatt-Arten
Nach dem Grund oder nach dem Zahlungszeitpunkt unterscheidet man verschiedene Arten des Rabatts. Diese werden im Folgenden kurz erklärt.
Rabatt nach dem Zahlungszeitpunkt
Hier unterscheidet man zwischen einem Sofortrabatt und einem nachträglichen Rabatt. Der Sofortrabatt wird direkt bei Zahlung vom Kaufpreis abgezogen. Er ähnelt somit einem Skonto. Der nachträgliche Rabatt wird dem Käufer im Nachhinein zurückerstattet.
Rabatt-Arten nach dem Grund
Frühbezugsrabatt
Häufig geben z. B. Reisebüros einen Frühbucherrabatt. Ebenso gewähren Großhändler ihren Abnehmern oft Nachlässe für die frühzeitige Abnahme von Saisonwaren.
Sonderrabatt
Sonderrabatte werden oft für bestimmte Kundengruppen eingeräumt. Dies ist der Fall, wenn z. B. Studenten einen Preisnachlass auf Leistungen oder Waren bekommen. Eine andere Möglichkeit ist ein Rabatt auf Versicherungen für bestimmte Berufsgruppen.
Barzahlungsrabatt
Der Barzahlungsrabatt ist eine Art Skonto. Er ist die Belohnung für eine sofortige Zahlung des Kaufpreises. Der Angebotspreis wird direkt beim Zug-um-Zug-Geschäft reduziert.
Mengenrabatt
Im Dutzend billiger – diesen Spruch kennt jeder. Ein Mengenrabatt wird für die Abnahme größerer Posten oder Warenmengen eingeräumt. Er kommt meist bei B2B-Geschäften vor. Man spricht auch von einem Warenrabatt.
Aktionsrabatt
Der Aktionsrabatt kommt bei zeitlich befristeten Werbeaktionen vor. Möglich sind auch Saison-Rabatte, z. B. bei einem Schlussverkauf. Aktionsrabatte werden auch im Internet in Form von Coupons und Gutscheinen zur Neukundengewinnung eingesetzt.
Treuerabatt
Viele Einzelhändler geben ihren Kunden Kundenkarten. Diese gelten als Nachweis dafür, dass der Kunde häufig wiederkommt. Wenn der Kunde z. B. zehnmal etwas gekauft oder eine Leistung abgenommen hat, erhält er einen Nachlass oder eine Gratis-Leistung.
Rabattberechnung
Rabatte werden häufig in Prozent vom Kaufpreis berechnet. Ein einfaches Rechnungsbeispiel:
Sie möchten für eine Ware 10 Euro erlösen und geben den Käufern 5% Rabatt.
Die Berechnung ist ein einfacher Dreisatz:
10 Euro entsprechen 95%. Gesucht ist der Betrag x, der 100% entspricht. Also lautet die Rechnung: 10 x 100 / 95 = 10,53
Das bedeutet: Sie müssen dem Kunden 10,53 Euro berechnen, um nach Abzug des Rabatts von 5% Ihren Preis von 10 Euro zu erlösen.
Rabatte auf der Rechnung ausweisen
Nach §14 IV Nr. 7 UStG muss ein Rabatt auf der Rechnung ausgewiesen werden.
Rabatte und Umsatzsteuer
Auf einen gewährten Preisnachlass muss der Verkäufer keine Umsatzsteuer zahlen. Da sich der Umsatzerlös reduziert, reduziert sich auch die Umsatzsteuer-Bemessungsgrundlage.
Rabatte richtig buchen
Verkäufer
Angenommen, Sie haben eine Rechnung über 100 Euro zuzüglich 19% Umsastzsteuer gestellt und geben dem Käufer 5% Rabatt.
Der Rechnungsbetrag lautet auf EUR 119 und der Kunde überweist Ihnen EUR 113,05.
Sie buchen wie folgt:
per | Betrag | an | Betrag |
Forderungen aus L+L | 119,00 | Umsatzerlöse | 100,00 |
Umsatzsteuer | 19,00 | ||
Bank | 113,05 | Forderungen aus L+L | 119,00 |
Erlösschmälerung | 5,00 | ||
Umsatzsteuerkorrektur | 0,95 |
Am Jahresende werden die Erlösschmälerungen gegen die Umsatzerlöse ausgebucht. Die Erlöse vermindern sich und mit ihnen die Bemessungsgrundlage für Umsatzsteuern.
Käufer
Der Käufer muss keine Korrekturbuchungen vornehmen. Er bucht die Anschaffung einfach mit dem reduzierten Preis und der reduzierten Umsatzsteuer.
per | Betrag | an | Betrag |
z. B. Wareneinsatz | 95,00 | Bank | 113,05 |
Umsatzsteuer | 18,05 |
Rabatt vom Buchhaltungsprogramm berechnen lassen
Moderne Buchhaltungsprogramme können einen Rabatt automatisch berechnen und richtig buchen.
Wenn Sie Ihre Rechnungspositionen erfassen, geben Sie in der Buchhaltungssoftware ein, wie viel Rabatt Sie dem Kunden geben möchten. Den Rest erledigt das Programm. Die Rechnung wird korrekt ausgegeben.
Wenn Ihr Rechnungsprogramm mit dem Buchhaltungsprogramm integriert ist, wird die Rechnung auch direkt richtig gebucht.
Integrierte Buchhaltungsprogramme können die Zahlungsbedingungen direkt aus den Stammdaten im System entnehmen. Wenn Sie verschiedene Rabatte für verschiedene Kunden gewähren, nimmt sich das System direkt den richtigen Rabatt-Satz aus den Kundendaten.
So kommen Sie nicht durcheinander und können den Rabatt ohne Rechenaufwand richtig ausweisen und korrekt buchen.
Nicht jeder Rabatt ist zulässig
Ein Rabattangebot darf den Käufer nicht übermäßig unter Zeitdruck setzen. Auch vor unlauterer Werbung (§§3,4 UWG) sollte sich ein Rabatt-Anbieter hüten: Übertrieben hohe Rabatte erfüllen den Tatbestand des Kundenfangs. Und wer seine Preise vor der Rabattaktion massiv heraufsetzt, um dann den Eindruck eines Preisnachlasses zu erwecken, verhält sich bewusst irreführend. Auch das ist nicht erlaubt.
Fazit
Ein Rabatt ist in vielen Branchen ein gutes Mittel zur Gewinnung von Neukunden und Bindung von Bestandskunden. Er bietet einen Kaufanreiz und kann den Umsatz steigern. Wer mit Preisnachlässen arbeitet, sollte darauf achten, dass er trotzdem auf seine Kosten kommt. Das heißt: Rabatte sollten im Angebot „eingepreist“ werden.
Ein Rabatt wird auf der Rechnung gesondert ausgewiesen und wird als Erlösschmälerung gebucht. Er mindert auch die Umsatzsteuer. Buchhaltungsprogramme helfen dem Unternehmer, Rabatte richtig zu berechnen und zu buchen.