Glossar Unternehmenssoftware

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App

Eine Anwendung bzw. ein Computerprogramm, das für Endanwender bestimmte Funktionen bereitstellt (App steht für „Application“). In Deutschland wird mit „App“ meist eine mobile Anwendung bezeichnet, die auf Tablets oder Smartphones ausgeführt wird (eigentlich Mobile App). Native Apps sind speziell für die Zielplattform, meistens Android, iOS oder Windows 8 entwickelt und werden auf Online-Portalen zum Download bereitgestellt. Mobile Apps zeichnen sich gegenüber Desktop-Anwendungen durch eine einfache Benutzeroberfläche aus, die Komplexität vor dem Anwender verbirgt. Siehe auch Usability.

Big Data

Die Erhebung und Verarbeitung großer, komplexer Datenmengen, die durch zunehmende Internet-Nutzung, elektronische Kommunikation und vernetzte IT-Infrastrukturen zustande kommen. Diese Daten, die teilweise auch den privaten Bereich betreffen, werden z. B. für die Marktforschung und Online-Werbung gesammelt, aber auch etwa zur Terrorismusbekämpfung und Betrugsbekämpfung. Unternehmen versprechen sich von der Analyse und Nutzung von Big Data Wettbewerbsvorteile und neue Geschäftsmöglichkeiten.



Business Intelligence (BI)

BI bezeichnet das computergestützte Sammeln und Auswerten von Daten mit dem Ziel, Erkenntnisse für operative und strategische Unternehmenszwecke zu sammeln. So werden z. B. Daten über Personen oder Firmen gesammelt und analysiert, um zielgruppengerecht werben zu können, Marktdaten und Konjunkturdaten erhoben, um zukünftige Entwicklungen abschätzen zu können, interne Plan-Ist-Vergleiche angestellt, um Problemfelder zu entdecken und zu adressieren. Weitere BI-Analysen können der Kostensenkung, der Risikominimierung, der Rentabilität von Kunden- und Lieferantenbeziehungen dienen. Da Prozesse und Akteure zunehmend in den IT-Systemen von Unternehmen dokumentiert und immer größere Datenmengen verfübar werden, wachsen auch die Anforderungen an BI.

Business Process Management (BPM)

Das Geschäftsprozess-Management zielt darauf ab, gewachsene Geschäftsprozesse zu rationalisieren, zu optimieren und zu reorganisieren. Die effiziente und strategische Abwicklung von Geschäftsprozessen ist im zunehmenden Wettbewerb ein Erfolgskriterium. Moderne, prozessorientierte Unternehmenssoftware trägt dazu bei, betriebliche Abläufe an Best Practices auszurichten, zu vereinheitlichen und zu straffen. Mitarbeiter müssen in die Prozesse eingebunden werden und die prozessorientierten Anwendungen müssen flexibel genug sein, um die unterstützten Prozesse auch unter den Bedingungen der realen Welt schnell und fehlerfrei anpassen zu können.

Die Analyse und Dokumentation der IST-Prozesse wird auch als Process Mining bezeichnet.

Cloud Computing

Cloud Computing bezeichnet die Bereitstellung, Nutzung und Abrechnung von IT-Dienstleistungen über das Internet. Diese IT-Dienstleistungen können Infrastruktur, Plattform und Software umfassen. Wenn ein Nutzer Software aus der Cloud bezieht, kauft er diese nicht, sondern bucht Lizenzen, für die er Gebühren zahlt. Das bedeutet, dass die Software nicht lokal beim Nutzer installiert, sondern beim Cloud-Anbieter auf seinen Servern gehostet und administriert wird. Der Nutzer hat keine hohen Investitionen und benötigt weder einen eigenen Server noch eine Datenbank oder besondere Speicherkapazitäten oder Rechenleistung. Die Software wird im Webbrowser ausgeführt und ist standortunabhängig verfügbar. Die Daten werden streng separat gehalten und durch Sicherheitstechnologien und Berechtigungssysteme geschützt. Ein weiterer Vorteil des Cloud Computing ist die Skalierbarkeit; es können je nach Bedarf Lizenzen und Speicherplatz hinzu- oder abbestellt werden. Manche Anbieter haben ein Pay-per-Use-Gebührenmodell mit taggenauer Abrechung. Das häufigste Cloud Computing-Modell ist SaaS (Software as a Service).

Customer Relationship Management (CRM)

Auch: Kundenbeziehungsmanagement. CRM ist eine Strategie zur kundenorientierten Ausrichtung von Unternehmen. Alle Prozesse, die Berührungspunkte zum Kunden aufweisen, wie etwa Marketing, Akquisition, Vertrieb, Service, Abrechnung und Beschwerdemanagement, werden systematisch gestaltet und gepflegt. Siehe auch CRM-Software.

CRM-Software

CRM-Systeme wird in Unternehmen oder anderen Organisationen, wie z. B. Vereinen, eingesetzt, um Prozesse im Kundenbeziehungsmanagement zu optimieren, zu rationalisieren und zu vereinheitlichen. Sie umfassen Kontaktverwaltung, Kampagnenmanagement, Zielgruppensegmentierung, Lead-Qualifizierung und Vertriebssteuerung. CRM-Software analytische, kommunikative, kollaborative, soziale und operative Aspekte. Das analytische CRM wertet Informationen über Kontakte aus, um Merkmale, Verhaltensweisen und Wertschöpfungspotenziale sowie Abschlusswahrscheinlichkeiten zu ermitteln.

Das operative CRM segmentiert Daten, managt Kampagnen und strukturiert und automatisiert den Prozess entlang des Vertriebstrichters. Das kollaborative CRM ist eine Plattform für die Zusammenarbeit aller an Kundenprozessen beteiligten Mitarbeiter, auf der diese ihre Informationen teilen und funktionsübergreifend die Kundenbeziehungen pflegen. Das kommunikative bzw. soziale CRM bezieht Social Media-Plattformen ein, um die Kundenberatung und -betreuung z.B. über Twitter oder ein eigenes Forum zu organisieren und eCommerce und Call Center mit einzubeziehen.

CRM-Systeme spielen ihre Stärken umso besser aus, je stärker sie in die übrige Unternehmenssoftware integriert sind.

Dokumentenmanagement-System (DMS)

Ein DMS ist eine datenbankgestützte Unternehmensanwendung, in der digitale Dokumente mit Metadaten strukturiert gespeichert, versioniert und geteilt werden. Manche DMS lesen digitale Dokumente mit einer Volltexterkennung ein, sodass diese Dokumente auch durch eine Suche nach enthaltenen Begriffen auffindbar werden. Da ein DMS zusätzlich Metadaten wie z.B. Erstellungsdatum, Besitzer von Dokumenten und Schlagworte speichern kann, können Dokumente über mehrere Informationsfelder wiedergefunden werden.

DMS verfügen regelmäßig auch über eine Rechteverwaltung, die es ermöglicht, Inhalte zu schützen oder selektiv freizugeben. Dies macht sie zu Collaboration-Plattformen.

eCollaboration

eCollaboration ist die Online-Zusammenarbeit mit verteilten Teams oder Gruppen über interne oder öffentliche Netzwerke. Moderne Formen der eCollaboration implizieren, dass die Inhalte in einem Cloudspeicher oder einer Netzwerkfreigabe lagern und selektiv an Bearbeiter freigegeben werden. Mittels eCollaboration können Teams, Unternehmen und Kunden z. B. an demselben Projekt oder Vorgang arbeiten, auch wenn sie räumlich und zeitlich getrennt sind. eCollaboration-Software fördert den Informationsaustausch, optimiert die Kommunikation und spart Reisekosten.

eCommerce

Der Handel mit Waren oder Dienstleistungen über das Internet. Wird auch als Onlinehandel oder Internet-Handel bezeichnet. eCommerce wird meist über Webshops oder Internet-Versteigerungen abgewickelt. Manche ERP-Softwarelösungen haben Schnittstellen zu gebräuchlichen Shop-Plattformen, um die Abwicklung und Abrechnung von Bestellungen zu erleichtern und teilweise zu automatisieren. Manche ERP-Systeme beinhalten integrierte Lösungen mit Produktmanagement, Warenwirtschaft und Kooperation mit Logistik-Anbietern.

Enterprise Content Management (ECM)

Zum ECM gehört das Erfassen, Speichern, Verwalten und Bereitstellen von – meist digitalen – Inhalten in Unternehmen. Diese Inhalte umfassen Dokumente, E-Mails und alle Arten von Multimedia-Dateien. ECM umfasst das Dokumentenmanagement (siehe auch DMS), beinhaltet aber zusätzlich auch eCollaboration und die Verwaltung von Geschäftsprozessen.

Enterprise Resource Planning (ERP)

Die Planung des Ressourceneinsatzes in Unternehmen mit dem Ziel, die Wertschöpfung zu maximieren und die betrieblichen Prozesse optimal zu steuern. Diese Aufgabe wird durch den Einsatz von ERP-Software erleichtert, die Funktionsbereiche wie Finanz- und Rechnungswesen, Projektmanagement oder auch Materialwirtschaft abdecken kann.

Konfigurierbarkeit

Die Möglichkeit, durch individuelle Einstellungen die Funktionsweise und die Benutzeroberfläche einer Anwendung an individuelle Aufgabenstellungen, Arbeitsweisen und Präferenzen anzupassen. Im Bereich der Unternehmenssoftware muss Standardsoftware regelmäßig stärker konfigurierbar sein als Branchensoftware, da sie mehr Geschäftsmodelle und Abläufe abbilden kann. Für die Akzeptanz der Endanwender ist es wichtig, durch entsprechende Konfiguration die Komplexität der Anwendung zu verbergen und nur die Funktionen und Bildschirme bereitzustellen, die der Anwender benötigt. So lassen sich die Einführungszeiten wesentlich verkürzen und unter Umständen Geschäftsfelder schneller bearbeiten. Siehe auch Usability.

Pay-per-Use

Pay-per-Use ist ein Abrechnungsmodell, bei dem der Kunde nur die Leistung bezahlt, die er auch tatsächlich nutzt. Dieses Modell wird von einigen (aber nicht allen!) Cloud Software-Anbietern verwendet. Die Nutzer verwenden dabei die aktuelle Software des Anbieters, ohne sie kaufen oder auf dem eigenen Computer installieren zu müssen. Am Ende des Abrechnungszeitraums werden vereinbarte Gebühren für die Nutzungsdauer und die Anzahl der Benutzerlizenzen fällig. Die Software oder einzelne Module können flexibel hinzugebucht oder abbestellt werden. Es gibt keine längeren Vertragslaufzeiten.

Software as a Service (SaaS)

Ein verbreitetes Modell für die Bereitstellung und Abrechnung von Cloud Computing-Dienstleistungen. Der Kunde nutzt zusätzlich zur Hardware und Plattform auch die Software. SaaS-Anbieter stellen Anwendungen aller Art zur Verfügung, vom simplen E-Mail-Client bis hin zur vollintegrierten Unternehmenssoftware. Der Kunde administriert die von ihm genutzten Dienste im Web-Browser, während sich der Anbieter um die IT-Administration kümmert.

Usability

Software-Ergonomie. Die Benutzerfreundlichkeit der Oberflächen von Apps und Anwendungen. Kennzeichen für eine gute Usability sind z.B. Einfachheit, intuitive Verständlichkeit, Benutzerführung sowie die Gestaltung von Elementen der Benutzeroberfläche. Ein weiterer Aspekt bei komplexeren Anwendungen ist die Konfigurierbarkeit, die den Anwendern ermöglicht, sich eine individuell angepasste Benutzeroberfläche zusammenzustellen.

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Autor:in Dorothea Heymann-Reder
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