Durch die hohe Verfügbarkeit von Cloud-Services und die Akzeptanz von Cloud-Computing werden die Service- und Bereitstellungsmodelle zunehmend nachgefragt. Die Unterscheidungsmerkmale werden wie folgt abgegrenzt.
Bereitstellungsmodelle: Public Cloud – Hybrid Cloud – Private Cloud
Privatanwender, Start-up, Klein-Unternehmen, öffentliche Hand, Mittelständler oder transnational agierender Großkonzern: Die Anwender-Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit und Möglichkeiten der Dienste aus der Cloud differieren teils erheblich. Mehrere Bereitstellungsmodelle erfüllen die unterschiedlichen Anforderungen. Das Bereitstellungsmodell Public Cloud nutzen zum Beispiel Unternehmen, die ihre IT-Kosten senken wollen. Sie arbeiten mit Standardanwendungen und können auf umfangreiches Customizing verzichten. Die Public Cloud eignet sich ebenfalls für Unternehmen mit hohen Anforderungen an Kollaboration und mobilen Daten-Zugriff (Außendienst, Zweigstellen, Filialen, Home Offices).
Public Cloud
Von einer Public Cloud wird gesprochen, wenn die Services von der Allgemeinheit oder einer großen Gruppe genutzt werden können und die Services von einem Anbieter zur Verfügung gestellt und der Allgemeinheit oder einer großen Gruppe genutzt werden. Privatanwender nutzen die Public Cloud zum Beispiel wie eine zusätzliche Festplatte, um Musik-, Video- und Bilddateien abzuspeichern. Unternehmen nutzen in der Public Cloud zum Beispiel IT-Services wie E-Mail-Systeme, Rechnerkapazitäten, Speicherplatz, Software oder Kommunikationslösungen.
Private Cloud
In einer Private Cloud wird die Cloud-Infrastruktur nur für eine Institution betrieben. Sie kann von der Institution selbst oder einem Dritten organisiert und geführt werden. Die benötigte Infrastruktur steht im Rechenzentrum der eigenen oder einer fremden Institution. Die IT-Leistungen stehen im Regelfall ausschließlich autorisierten Nutzern wie Mitarbeitern oder Geschäftspartnern zur Verfügung, die über das Internet oder VPN darauf zugreifen.
Hybrid Cloud
Die Hybrid Cloud ist eine Kombination aus Public und Private Cloud sowie traditioneller IT-Umgebung. Hybride Clouds ermöglichen es beispielsweise, bei Auslastung der internen Cloud auf eine öffentliche auszuweichen.
Servicemodelle: Software-, Platform-, Infrastruktur-as-a-Service
Beim Cloud Computing werden IT-Leistungen bedarfsgerecht als Dienste („as a Service“) über das Internet bereitgestellt. Die IT-Leistungen können sich auf Anwendungen, auf Plattformen für die Anwendungsentwicklung und den -betrieb oder auf die Basisinfrastruktur beziehen. Man unterscheidet dementsprechend drei Servicemodelle.
Software as a Service (SaaS)
Im SaaS-Modell wird Anwendungssoftware durch einen externen Dienstleister betrieben, betreut und dem Kunden über das Internet zur Verfügung gestellt.
Platform as a Service (PaaS)
PaaS meint die Bereitstellung von Laufzeit- oder Entwicklungsumgebungen über das Internet. Auf diesen Plattformen lassen sich Anwendungskomponenten entwickeln.
Infrastructure as a Service (IaaS)
Unter IaaS versteht man Bereitstellung einer skalierbaren IT-Infrastruktur wie z. B. Rechenleistung, Datenspeicher oder Netze als Dienst.
Handlungsempfehlung Cloud Computing
Das passende Cloud-Modell: Welche Bereitstellung – welcher Service – welche Abrechnung?
Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen hat sich die Kombination aus „Public Cloud“ und „Software as a Service“ als praxisnahe und effiziente Sourcing-Alternative zur konventionellen
Client-Server-Architektur erwiesen. Auf die komplett anpassbaren Software-Anwendungen
greifen die Nutzer über das Internet zu und teilen sich dabei Hardware- und Plattform-IT-Ressourcen, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Viele Business-Segmente wie ERP (Enterprise Resource Planning), CRM (Customer Relationship Management) und DMS (Dokumentenmanagement-System) können durch solche Cloud-Dienste kostengünstig und zeitnah unterstützt werden. Die
IT-Leistungen des Cloud-Providers sollten folgende Eigenschaften besitzen: funktionell, schnell, skalierbar, flexibel, sicher, zuverlässig, hochverfügbar, kostengünstig, effizient und transparent. Als Abrechnungsmodell empfiehlt sich u. a. das so genannte „Pay-per-use“, bei dem am Monatsende nur die tatsächlich gebuchten Services tagesgenau erfasst und abgerechnet werden: pro Lizenz, pro Anwendung, pro Tag.